Kostproben:
Glück
Eigentlich ist da
beinahe nichts;
nur Nahesein, ausgekundschaftet
im Triller der Lerche,
im Duft der Akazie;
ausgekundschaftet
zwischen Windfächeln, Kinderlächeln und
Sonnenaufgang;
zwischen Tag und Nacht
auf dem Laufsteg zum Du
e i n e r
i r g e n d e i n e r …
ist beinahe nichts:
nur Nahesein.
Eigentlich ist da
beinahe alles;
Nahesein, ausgekundschaftet
in Normen,
im Alltag der Pflichtübungen;
ausgekundschaftet
zwischen Werkshallen, Bahnhöfen und
Büros;
zwischen all den Dingen
eilt zum Du
e i n e r
i r g e n d e i n e r …
ist beinahe alles:
Nahesein…
Eigentlich ist Glück da.
Nahe beim Nichts.
Nahe beim Alles.
Eigentlich immer, zum Greifen nahe
Die Tränen sind im Wind vertrocknet
Die Tränen sind im Wind vertrocknet,
und alle Trauer flog dahin.
Die Seele hat den Faltenmantel ausgezogen,
liegt nackt im Lichtraum,
hingespannt zu dir.
Sie sammelt deine Farben,
spiegelt deine Träume,
Seele im Wind.
Wind
spinnt dein Lied in mir.
Herztöne
(Kairos Januar 2010)
Vielstimmig
Wie der Morgengesang der Vögel
jubiliert mein Herz
wenn du nahe bist.
Vielfarbig
wie der Abendhimmel im Herbst
erscheinen Traumbilder
wenn Du nahe bist.
Doch
wenn du dich entziehst,
verstummen die Lieder,
ergrauen die Träume.
Wenn Du ferne bist,
tränt meine Seele
im Nebel der Melancholie.
Wenn Schweigen schmerzt
(versprengte Texte)
Wenn Schweigen schmerzt
musst du nach Worten greifen
mit aller Zärtlichkeit des Herzens,
vielleicht das Ohr an jede Silbe legen,
auch Komma und Gedankenstriche orten
und der Geschichte lauschen,
die stetig innerlich geschieht.
Gottsuche
Gottsuche
Endlich wieder Du
Du – da
Du – dort
Du – wo
Endlich wieder Du
warum – Du?
Warum – Du?
Endlich wieder Du
immer noch Du
immer wieder Du.
November
(Kairos November 2010)
Der schwarze Krähenchor,
wenn er im Abendhimmel hängt,
verstärkt die Mollakkorde,
die in Hirn und Seele
dröhnen
im November –